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Materialien und Fortbildungen für Lehrkräfte zum Themenschwerpunkt digitale Meinungsbildung finden sich ab sofort bei Coding For Tomorrow

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„Das Blockieren von Kontakten, die beleidigende oder sogar bedrohende Nachrichten schicken, habe ich von den Piraten gelernt”, verriet die Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär. Die Grünen-Europaabgeordnete Terry Reintke blockiert und meldet ebenfalls konsequent Personen, die Hate Speech formulieren. Gemeinsam mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Falko Mohrs und der Bundesvorsitzenden der Jungen Liberalen, Ria Schröder, standen die beiden bei der ersten Digitalen Jugendpressekonferenz mehr als dreißig Schüler:innen in Berlin sowie via Livestream Rede und Antwort zum Thema digitale Kommunikation. Moderiert wurde die Veranstaltung von Journalist und Vlogger Mirko Drotschmann, auch bekannt als MrWissen2go.

In entspannter Atmosphäre berichteten die Politiker:innen über ihre persönlichen Erfahrungen mit Falschnachrichten und Hasskommentaren, gaben Ratschläge und tauschten sich mit den Jugendlichen auch zu ihren positiven Erlebnissen in den sozialen Netzwerken aus. Jederzeit in direkten Kontakt zu Bürger:innen treten zu können, ist für Staatsministerin Dorothee Bär einer der großen Vorteile der sozialen Netzwerke. Sie habe sehr viele interessante Menschen und deren Meinungen kennengelernt, so die Staatsministerin. Ria Schröder empfahl den Jugendlichen, auch Nutzer:innen zu folgen, die andere Meinungen vertreten und sich so ein größeres Bild „jenseits der eigenen Filterblase” zu schaffen. Gefragt nach ihrem Lieblingskanal, sprachen sich die Podiumsteilnehmenden einheitlich für Instagram aus. Hier sei der Umgang miteinander noch wesentlich höflicher als in anderen sozialen Netzwerken, insbesondere Twitter. Aber auch Facebook sei für alle wichtig, da dies in Deutschland für Nicht-Jugendliche Personen weiterhin ein sehr beliebtes Soziales Netzwerk sei.

Auch zum Thema digitale Bildung, das sie unmittelbar betrifft, hatten die Jugendlichen viele Fragen und Anregungen. In diesem Zusammenhang forderten sie die Politiker:innen dazu auf, die 2016 durch den Digitalpakt angekündigte Finanzierung der Ausstattung von Schulen endlich umzusetzen und die Ideen der „digital natives“ zur Digitalisierung anzuhören. Die Podiumsteilnehmenden waren sich mit dem jugendlichen Publikum einig, dass es wichtiger sei, den kritischen und kompetenten Umgang mit digitalen Technologien und Informationen zu schulen, anstatt Handys an Schule pauschal zu verbieten. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Falko Mohrs betonte, wie wichtig es sei, dass Stundenpläne zukünftig auch den richtigen Umgang mit sozialen Netzwerken und mit „Fake News” umfassten.

Die Jugendlichen scheuten auch vor komplexen Themen wie Datenschutz und EU-Regulierungen nicht zurück. So wollte eine Schülerin wissen, ob die Datenschutz-Grundverordnung die Entwicklung der Digitalisierung insgesamt und vor allem den unkomplizierten Austausch von Fotos an Schulen nicht unnötig behindere. Europaabgeordnete Terry Reintke betonte, dass die Verstärkung des Datenschutzes auch zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit zum Beispiel für das Recht am eigenen Bild beitrage und daher notwendig sei. Von den Jugendlichen auf das aktuelle Thema Upload-Filter angesprochen, erklärte Reintke, dass dieser aus ihrer Sicht nicht mit dem Recht auf Meinungsfreiheit vereinbar sei. In diesem Zusammenhang appellierte sie an die Jugendlichen, ihre Ansichten und Meinungen öffentlich kundzutun und die Diskussion mit Personen aus der Politik aktiv und gerne über Social Media zu suchen. Die Gelegenheit auch nach dem offiziellen Ende der Pressekonferenz weiter zu diskutieren wurde mit viel Interesse und Begeisterung aufgenommen.

Die „Digitale Jugendpressekonferenz” fand am 10. Oktober 2018 in Berlin statt.

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