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Fünf Tipps gegen Fake News

Die Bundesregierung will demnächst eine Steuer auf Tattoos kassieren – haben die sie noch alle? Ex-DSDS-Star Sarah Lombardi kam bei einem Autounfall ums Leben – krass! Eine Muslimin mit Kopftuch lässt sich in einem Mercedes zur Essenausgabe für Bedürftige chauffieren – unverschämt! Und in Burgern von McDonald`s wurde tatsächlich Menschenfleisch gefunden – Wahnsinn!

Natürlich ist all das nicht wahr. Trotzdem werden solche Storys und Fotos im Netz ungeprüft weitergereicht – weil die Leute vor lauter Empörung gar nicht auf die Idee kommen, sich zu fragen, ob etwas wirklich stimmt. Dabei ist es häufig ganz einfach zu sehen, ob man gerade einem Fake aufsitzt. Deshalb: Vor dem Teilen erst mal den Wahrheitsgehalt checken.

1. Tipp: Von wem stammt die Information?

Unbekannte Seiten oder Social-Media-Profile unbedingt näher angucken, bevor man etwas teilt. Was wird dort sonst so gepostet? Gibt’s das Profil schon länger, oder ist es ganz neu? Mit welchen anderen ist es verlinkt? Hat es vielleicht sogar einen Haken, der die Echtheit der Person bestätigt? Gibt’s ein Impressum mit Kontaktdaten der Seitenbetreiber:innen oder verstecken sie sich?

2. Tipp: Was zeigt ein Bild wirklich?

Guckt auf anderen Internetseiten nach, ob es aus dem Zusammenhang gerissen wurde oder sogar Photoshop im Spiel war. Alte Fotos oder Videos als angeblich neu ins Netz stellen ist eine beliebte Masche.

Speichert dazu das jeweilige Bild ab oder kopiert dessen Internetadresse (URL) mit Mausklick rechts. Dann könnte ihr es in die Bildersuche zum Beispiel bei Google oder Yandex hochladen. Die Rückwärtsbildersuche zeigt Euch dann, auf welchen Seiten im Internet es sonst noch auftaucht. Dann seht ihr schnell, was das Foto wirklich zeigt. Aber wie immer darauf achten, ob diese Seiten selbst vertrauenswürdig sind.

Im Chrome-Browser reicht für die umgekehrte Bildersuche sogar standardmäßig ein Rechtsklick auf das Bild. In anderen Browsern könnt ihr Euch auf dem PC kostenlose Erweiterungen dafür herunterladen (Firefox, Safari). Auf Smartphones erreicht ihr Googles Bildersuche leider nur über Umwege – zum Beispiel diesen Link. Auch auf dem Handy funktioniert zum Beispiel die umgekehrte Bildersuche TinEye.

3. Tipp: Kann das jemand bestätigen?

Dazu einfach die Überschrift oder die wichtigsten Stichwörter in eine Suchmaschine eingeben. Bei den Treffern seriöse Seiten auswählen und nachlesen, ob es eine zweite Quelle gibt. Wenn etwas in einer bestimmten Stadt passiert sein soll, kann man gleich direkt bei Zeitungen oder Sendern aus dieser Gegend gucken. Ist in einem Post der Ursprung für eine Information genannt (zum Beispiel: „Wie die Polizei München mitteilt …”), am besten selbst auf deren Internetseite nachsehen. Nachrichtenmanipulateur:innen berufen sich oft auf Berichte in bekannten Medien, schmücken die Fakten von dort aber dann mit ihrer eigenen Meinung oder wilden Spekulationen aus oder teilen gleich einen gefälschten Screenshot eines Artikels.

4. Wer ist noch skeptisch?

Guckt ruhig bei YouTube oder Facebook in die Kommentare zu einem Video, wenn ihr Zweifel habt, ob alles mit rechten Dingen zugeht. Häufig haben sich schon andere Leute gemeldet, die auch skeptisch sind. Oder vielleicht sogar mehr wissen und einen Link gepostet haben, der den Fake entlarvt.

Noch ein Trick: Bei Google die Stichworte zu Eurem Thema zusammen mit „Fake”, „falsch” oder „Hoax” suchen.

In beiden Fällen kann es natürlich leider auch sein, dass man so wiederum auf die Verschwörungstheorethiker:innen stößt, die richtige Informationen für falsch erklären. Verlässliche Seiten, die sich auf das Aufdecken von Falschmeldungen und Überprüfen von Gerüchten spezialisiert haben, sind Mimikama, Correctiv oder der Faktenfinder der Tagesschau. Hoaxmap sammelt widerlegte Falschmeldungen zum Thema Flüchtlinge. Eine bekannte englischsprachige Seite, die Hoaxes aufdeckt, ist Snopes. Kleine Warnung: Manchmal beschäftigen sich diese Seiten auch mit verstörenden Bildern oder brutalen Details, um zu klären, ob diese wahr oder falsch sind.

5. Von wann ist denn das?

Manche Behauptungen sind nicht direkt falsch, aber längst veraltet. Deshalb: Bei der Suche nach Bildern oder einer zweiten Quelle unbedingt darauf achten: Steht ein Datum dabei? Und kann das Datum auch stimmen?

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